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Definition: Unter Ganzheitlicher Medizin verstehe ich eine Kombination aus konventioneller Medizin und komplementären Therapien und/oder Anwendungen verschiedener Art.
Die klassische westliche Schulmedizin konzentriert sich meist auf ein Einzelsymptom und versucht dieses zu behandeln. Dieser Ansatz reduziert die Krankheit oft auf das bloße Symptom und seine Behandlung, wobei der Zusammenhang von Körper und Psyche meist vollkommen außer acht gelassen wird. Nach diesem Ansatz funktioniert der Körper des Menschen wie eine seelenlose Maschine.
Der Ursprung dieses Ansatzes liegt bei René Descartes, der in seinem Buch „Über den Menschen“ erschienen 1632, die Zweiteilung von Körper und Geist propagierte. Dieses Bild des Menschen scheint oft immer noch eine Grundlage der westlichen Schulmedizin zu sein, da eine ganzheitliche Sicht bisher doch eher selten von der Schulmedizin bei der Behandlung einer Krankheit angewendet wird.
Die Psycho-Neuro-Immunologie
(Link zu Wikipedia) ist ein Forschungsbereich, dem in diesem
Zusammenhang
viele neue Erkenntnisse zu verdanken sind. Chronischer Stress, Trauer,
aber auch Niedergeschlagenheit und Unzufriedenheit machen anfälliger
für Krankheiten, während positive Stimmungen gesundheitsfördernd sind
und auch zu einer Heilung beitragen können.
Dr. med. Hans Grünn
schreibt in seinem Buch „Die
innere Heilkraft“ (Econ Verlag, 1990) auf Seite 139: „Wer wird krank? Die Forschung
gibt darauf eine verblüffende Antwort. Es kommt weniger auf die
Lebensumstände an, sondern mehr darauf wie wir damit umgehen, was wir
fühlen und denken.“
Im Rahmen der PNI Forschung wurde festgestellt, dass zwischen Gehirn und Abwehrsystem ein intensiver Austausch von Informationen stattfindet. Das belegt, dass unsere Gedanken und unser Verhalten einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf unseren Gesundheitszustand haben. Vielleicht kennen Sie auch einige Menschen, die Ihrer Meinung nach nicht gerade sehr gesund leben, die aber trotzdem nur sehr selten krank sind. Und vielleicht kennen Sie auch ein paar Menschen, die nach der gängigen Auffassung sehr gesund leben und trotzdem nicht gesund sind. Ich habe zahlreiche Menschen beider Art im Laufe der Jahre kennen gelernt.
Wichtig für unseren Gesundheitszustand sind nicht Geld,
Arbeit, Alter
usw., sondern wie wir empfinden. Ob uns etwas gefällt oder nicht. Ist das Glas halb leer oder ist
es noch halb voll?
Da das Denken eine derart wichtige
Rolle auch bei Abläufen in unserem Körper spielt, wäre es nicht
sinnvoll, dass sich die Medizin nicht nur auf das Behandeln einzelner
Symptome beschränkt?
Alternative Therapien und Anwendungen verfolgen meist, aber nicht immer, ein ganzheitliches Denken bei der Heilung von Krankheiten. Auch wenn die Ansätze nicht immer wissenschaftlich bewiesen sind, kommt man bei gesundem Menschenverstand nicht um die Frage herum, ob der ganzheitliche Ansatz nicht generell bei der Heilung von Krankheiten der „Gesündere“ ist. Schon Hippokrates sagte, dass der Arzt Leib und Seele behandeln muss, dass Leib und Seele als unzertrennlich zu erachten sind. Mediziner wie Prof. Dr. med. Gustav Dobos, Leiter des Instituts für Naturheilkunde und Traditionelle Chinesische Medizin TCM Ambulanz Klinik Essen, praktizieren heute eine integrative Medizin, das heißt sie kombinieren konventionelle und komplementäre Therapien. Ärzte, die ähnlich handeln, finden Sie inzwischen in allen möglichen Fachbereichen der Medizin. Leider sind sie (bisher noch) in Minderheit.
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Natürlich gibt es Ausnahmen wie Autoimmunerkrankungen
oder
angeborene Stoffwechselkrankheiten. Dazu gehören z.B. Mukoviszidose und
Diabetes Typ 1. Insofern spielt das Denken und der jeweilige Lebensstil nicht immer eine Rolle bei der Entstehung einer Krankheit. Und um Missverständnissen vorzubeugen, positives Denken allein hat meines Wissens nach noch keine schwere oder chronische Krankheit geheilt. Worum es geht, ist das folgende. Aus ganzheitlicher (holistischer) Sicht entsteht Krankheit oft aufgrund vieler verschiedener Ursachen. |
Dazu gehören u.a. emotionale, chemische, umweltbedingte und geistige Belastungen. Das heißt, dass nicht nur ein Faktor (ein Symptom) behandelt wird, sondern die Gesamtsituation des einzelnen Menschen wichtig ist. Sie kennen es vielleicht von einem guten Heilpraktiker oder Arzt. Er fragt nicht nur nach dem einzelnen Symptom, sondern auch nach Ihren Lebensumständen insgesamt. Erst aufgrund der Kenntnis Ihrer Gesamtsituation wird er Ihnen eine Therapie vorschlagen.
Mind/Body
(Geist/Körper) Medizin – ein ganzheitlicher Weg in
der Medizin
Dr. Herbert Benson ist
ein amerikanischer Kardiologe, war Gründer des Mind/Body Medical
Institute, und ist einer der bekanntesten Pioniere der Mind/Body
Medizin. Er ist auch Professor an der Medizinischen Fakultät der
bekannten und renommierten Harvard University. 2006 wurde Dr. Benson
Direktor des im selben Jahr gegründeten Benson-Henry Institute for Mind
Body Medicine am Massachusetts General Hospital in Boston. Mehr über
Dr. Benson finden Sie (in Englisch) auf der Wikipedia Seite über ihn.
Die Verbindung von Körper und Geist und deren Wechselwirkungen sowie die daraus resultierenden Zusammenhänge für Krankheiten gehen unter anderem auf die Forschungen von Dr. Benson und seine Kollegen zurück. Er ist der Autor und Co-Autor von mehr als 175 wissenschaftlichen Publikationen und Autor von 11 Büchern, die weltweit millionenfach verkauft wurden. Sein wohl bekanntestes Buch ist „The Relaxation Response“ (Entspannungsreaktion). In Deutsch erschienen u.a. von ihm „Heilung durch Glauben – Selbstheilung in der neuen Medizin“ und „Das große Wellness Buch“.
Nähere Informationen in Englisch finden Sie bei Interesse bei Mind/Body Basics (externer Link). Es gibt natürlich auch in Deutschland Ärzte und Kliniken, die in der einen oder anderen Form ähnliches wie Dr. Benson und seine Kollegen praktizieren – aber sie sind eben doch noch die Ausnahme.
Eine solche Ausnahme ist auch Prof. Dr. med. Ilse Strempel. Sollten Sie eine Augenkrankheit haben, finden Sie in in ihren Büchern (aus meiner Sicht) viele wertvolle Informationen. Im KVC Verlag (Karl und Veronica Carstens Stiftung) erschienen von ihr zwei Bücher, die eine ganzheitliche Augenheilkunde darstellen und zeigen, wie man sie umsetzt. Die Titel: Keine Angst vor Grünem Star und Das andere Augenbuch. Beim KVC Verlag finden Sie auch weitere Bücher und Informationen zu verschiedenen Krankheiten, die ganzheitliche Behandlungen und ihre Möglichkeiten sehr gut darstellen. Zum Beispiel: Motivation zur Hoffnung – für Krebskranke, Angehörige, Pflegende und Ärzte von Dr. Martin Müller-Stahl u. Dr. Dirk-Ingo Wolfrum.